Wie viele deutsche und europäische Unternehmen waren wir überrascht von den Auswirkungen des COVID19 Virus auf unsere Wirtschaft. Im April schien die Welt still zu stehen. Im Büro herrschte eine beklemmende Stille.Kein Telefon klingelt, keine E-Mail trifft ein, kaum ein Kunde oder Lieferant ist telefonisch zu erreichen. Die halbe Belegschaft ist zum Schutz der Gesundheit entweder im Homeoffice oder in Kurzarbeit.
So, oder so ähnlich haben viele von uns die ersten Wochen der sog. Corona-Krise erlebt.
Viele Unternehmer fragen sich angesichts einbrechender Umsätze "Wie soll es weitergehen?"
Zeit, neue Wege zu gehen
Schnell war klar: Abstand halten und eine Mund-Nasenbedeckung tragen sind wirkungsvolle Maßnahmen im Kampf gegen das Virus. Aber selbst einfache Stoffmasken sind zu diesem Zeitpunkt in ganz Europa mangelware. Die wenigen Behelfs-, OP- oder FFP2 Masken die es gab wurden von findigen Händlern zu horrenden Preisen verkauft.
Aufgrund von Reisebschränkungen und Lockdowns sind zu diesem Zeitpunkt internationale Lieferketten gestört oder ausgefallen. Deutschland und Europa hat nicht ausreichend eigene Kapazitäten für die Herstellung von Muns-Nasen Masken in ausreichender Stückzahl. Der Markt wird fast ausschließlich durch asiatische Hersteller bedient.
Also rief die Regierung im Rahmen eines Open-House Verfahrens dazu auf alle verfügbaren Atemschutzmasken anzubieten oder selbst in die Hersellung von Atemschutzmaslen einzusteigen. Es lockten Fördergelder und hohe Margen.
Doch es gab ein Problem:
Die internationalen Lieferketten waren nach wie vor gestört. Das notwendige Rohmaterial wie Bügel, Gummikorderln und insbesondere das Meltblown Filtervlies war kaum zu bekommen. Die Lieferzeit betrug viele Wochen. Manche Hersteller lieferten überhaupt nicht mehr sondern verwendeten das Rohmaterial um selbst in die Maskenproduktion einzusteigen.
Das Produkt "Mund- Nasenmaske" neu gedacht
Da auch wir einen drastischen Umsatzeinbruch spürten haben wir uns überlegt: Können wir das auch?
Können wir selbst Mund-Nasenmasken aus unseren vorhandenen Materialien mit unserem vorhandenen Maschinenpark hier am Standort herstellen? Jetzt sofort?
Behelfsmasken aus Schaumstoff
Schon nach wenigen Stunden hielten wir die ersten Prototypen unserer Mund- Nasenmaske aus Filterschaumstoff in den Händen. Naja, eher auf der Nase.
Unsere Behelfsmaske kam ohne Metallbügel und ohne Gummibänder aus. Der flexible und atmungsaktive Schaumstoff hielt perfekt und passte jedem Mitarbeiter.
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Schritt 1: Schaumstoff wasserstrahlschneiden
Wir fingen direkt mit der Arbeit an und stellten ab sofort im 3-Schicht Betrieb unsere Masken aus wasserstrahlgeschnittenem Filterschaumstoff her. Gut, dass wir über zwei Wasserstrahlanlagen mit insgesamt 7 Schneidköpfen verfügen. Mit jedem Schneidkopf lassen sich die 4mm dünnen Schaumstoffplatten in 10 Lagen auf einmal schneiden.
So erreichten wir eine Produktionskapazität von mehr als 50.000 Masken pro Schicht.Verglichen mit den Produktionsmengen der etablierten Hersteller von OP-Masken sind dies verhältnismäßig geringe Stückzahlen. Dennoch waren wir in der Lage unsere Behelfsmasken schon ab 0,45€ pro Stück auf dem Markt anzubieten.
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Schritt 2: Verpackung entwickeln
Parallel dazu entwickelten wir eine praktische und ansprechende Produktverpackung. Unsere Behelfsmasken sollten sowohl einzeln auf dem Wühltisch von Apotheken verkauft werden, als auch im praktischen 10er Pack. Außerdem musste die Produktverpackung besonders günstig, platzsparend, leicht zu verwenden und rechtskonform sein.
Während der Verpackungsentwicklung gab es daher einiges zu beachten. Gut, dass wir auf unsere erfahrenen Spezialisten und Zulieferer zugreifen konnten, so dass wir schon nach 4 Tagen die erste Lieferung erhielten.
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Schritt 3: Serienfertigung
Nicht alles lässt sich in so kurzer Zeit vollständig automatisieren. Besonders das Einzelverpacken der Masken war reine Handarbeit. Um die Behelfsmasken schnell und effizient zu verpacken setzten wir auf unsere vorhandene Montagelinie. Wo gestern noch hochwertige Schaumstoffverpackungen zusammengebaut wurden, werden nun im Sekundentakt Faltschachteln aufgeklappt und Behelfsmasken gerollt.
Schließlich erwarteten wir einen regelrechten Ansturm und wollten unsere Kunden und Interessenten nicht mit langen Lieferzeiten konfrontieren.
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Schritt 4: Fulfillment
Jetzt waren wir bereit unser Produkt zu vertreiben. Da wir bereits diverse Fulfillment Leistungen für einige Kunden erbringen konnten wir auch hier auf vorhandenes Wissen und die notwendige Infrastruktur zugreifen. Also rührten wir die Werbetrommel und boten unsere Behelfsmasken in erster Linie unseren Bestandskunden aber auch Apotheken, Baumärkten und Gesundheitsämtern an.
Wir waren schier überwältigt von der Marktresonanz! Bestellungen trafen ein noch bevor der Versand der Marketing E-Mails beendet war. Auch unsere Online-Shops liefen regelrecht heiß.
Unser Fazit
Die sogenannte Corona Krise stellt uns vor große Herausforderungen. Doch sie zeigt uns auch auf welches Potential in uns schlummert wenn es darauf ankommt. Zwischenzeitlich hat sich der Markt wieder eingependelt und unsere Behelfsmasken werden nicht mehr gebraucht. Es sind wieder genügend Alltags-, OP- und FFP2 Masken verfügbar da sich die großen Hersteller entsprechend organisiert haben. Wir sind stolz darauf mit unseren Produkten und Leistungen einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben.Gleichzeitig konnten wir die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf unser Unternehmen etwas reduzieren.
Unseren übrigen Lagerbestand von ca. 20.000 Behelfsmasken haben wir Ende 2020 an die Bundesbehörden gespendet.
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Sie haben Fragen zu unseren Produkten und Leistungen?
Hallo, ich bin Michael!
Sprechen Sie mich gerne an wenn Sie ein Verpackungsunternehmen suchen welches Sie von der Entwicklung bis hin zum Fulfillment optimal unterstützt.