Die perfekte Werkzeugeinlage

Jeder der schon einmal versucht hat seine Werkzeuge mit Hilfe einer individuell angefertigten Schaumstoffeinlage unterzubringen sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert.

Schließlich macht man das nicht jeden Tag und der Werkstoff "Schaumstoff" mit seinen Eigenheiten und Eigenschaften ist im Detail weitgehend unbekannt.

Erfahren Sie hier ...

  • welcher Schaumstoff geeignet ist
  • welche Werkzeuge Sie verwenden sollten
  • worauf Sie bei der Verarbeitung achten sollten
  • wie Sie Ihre Schaumstoffeinlage pflegen

1. Der richtige Schaumstoff für Ihre Werkzeugeinlage

Hartschaum oder Weichschaum ? PU, PE, EPP oder doch lieber EPS ?

In der Schaumstofftechnik herrscht eine große und verwirrende Materialvielfalt. Wie soll man da den Überblick bewahren und sich für einen passenden Schaumstoff entscheiden?
Es ist gar nicht so kompliziert wenn man die wichtigsten Faktoren kennt.

Wir erklären Ihnen in unsrer kleinen Materialkunde die wichtigsten Fachbegriffe und zeigen auf welche Faktoren für Ihre Schaumstoffeinlage eine Rolle spielen:

Der richtige Schaumstoff für Werkzeugeinlagen

Hartschäume und Weichschäume sind die beiden Hauptmaterialgruppen zwischen welchen Sie wählen können. Diese Begriffe sagen noch nichts über die eigentliche Materialbasis aus, sind aber als kennzeichnendes Hauptmerkmal zu sehen.

Hartschaumstoffe betsehen meist aus Polyethylen (PE), Polystyrol (PS) oder Polypropylen (PP). Hartschäume aus diesen Materialien unterscheiden sich ganz gravierend im Herstellungsprozess aber auch in der späteren Anwendung voneinander. Während Polyethylen Schaumstoffe eher flexibel und zäh sind, zeichnen sich PS oder PP Schaumstoffe durch eine höhere Druckfestigkeit aus.

So kommt es, dass PE Schaumstoffe hauptsächlich in der Verpackungsbranche eingesetzt werden.PE Schaumstoffe sind für die Herstellung von Schaumstoffeinlagen daher sehr gut geeignet. Polypropylen oder Polystyrolplatten kommen dagegen eher als Baustoffe in Form von Isolierungen oder Trittschalldämmungen zum Einsatz. Sie werden aber auch in der Lebensmittelindustrie als Isolationsbehälter genutzt.

Tipp 1

Wählen Sie einen physikalisch vernetzten Polyethylen Schaumstoff für Ihre Schaumstoffeinlage. Dieser Schaumstoff lässt sich leicht verarbeiten, ist äußerst haltbar und widerstandsgähig gegen die meisten Öle, Fette, Säuren und Umwelteinflüsse. Außerdem ist physikalisch vernetzter Schaumstoff in der Regel auch noch geruchsneutral was gerade beim Einsatz in luftdichten Behältern wichtig ist.

2. Die richtigen Werkzeuge zur Schaumstoffverarbeitung

Wenn Sie Schaumstoffeinlagen selbst herstellen wollen benötigen Sie einige spezielle Werkzeuge.

Ideal wäre es wenn Sie eine CNC Fräsmaschine besitzen die über einen Vakuumtisch verfügt. Dann haben Sie schon eine sehr gute Ausgangsposition.

Mit unserem FOAM24 Schaumstoffeinlagen Editor bieten wir Ihnen die Möglichkeit Ihre vorhandenen Werkzeuge einfach und schnell in fräsbare Konturen umzuwandeln.

Natürlich freuen wir uns wenn Sie unseren Schaumstoffeinlagen Editor verwenden um die Einlagen von uns professionell und günstig für Sie fertigen zu lassen. Wenn Sie ein unverbesserlicher Bastler sind, können Sie Ihren Entwurf aber auch kostenfrei und unverbindlich als DXF herunterladen und in Ihre CNC Maschine importieren.

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Sie können Ihre individuelle Schaumstoffeinlage aber auch in Ihrer Werkstatt mit einer einfachen Oberfräse herstellen. Zeichnen Sie die Konturen Ihrer Werkzeuge mit einem weißen Lackstift auf und fräsen Sie diese ganz einfach aus. Die Außenkontur können Sie ganz einfach mit einer Bandsäge und einem fein gezahnten Sägeblatt herstellen.

Tipp 2

Verwenden Sie eine Oberfräse mit einer Drehzahl von mindestens 15.000 UpM. Nutzen Sie ein sehr scharfes - am besten neues - Fräswerkzeug mit einem Durchmesser von mindestens 6mm. Verwenden Sie ein scharfes Teppichmesser um Fransen zu entfernen. Wenn Sie eine Stich- oder Bandsäge einsetzen nutzen Sie ein sehr feines Sägeblatt (ggf. Metallsägeblatt). Mit einem Heißluftföhn können Sie Kratzer und kleine Fransen abschließend glätten.

3. Schaumstoff richtig verarbeiten

Schaumstoffverarbeitung ist ein Handwerk und erfordert etwas Erfahrung.

Wenn Sie nicht wie ein professioneller Schaumstoffverarbeiter auf CNC gesteuerte Anlagen zurückgreifen können ist Ihr handwerkliches Geschick gefordert um saubere und passende Konturen für Ihre Werkzeugeinlage herzustellen.

Sie haben nur einen Versuch !
Eine umfassende Vorbereitung ist daher besonders wichtig :

Tipp 3
  • Verwenden Sie eine ausreichend große Schaumstoffplatte damit die Oberfräse auch an den Kanten sauber aufliegt
  • Befestigen Sie die Schaumstoffplatte gut auf einem festen Untergrund (z.B. mit doppelseitigem Klebeband auf Arbeitsplatte)
  • Stellen Sie die Oberfräse auf eine möglichst hohe Drehzahl (min. 15.000 UpM) ein.
  • Tauchen Sie in der Mitte einer Kontur ein und beginnen Sie ohne zu zögern mit dem Vorschub in Richtung Konturkante
  • Schieben Sie gleichmäßig und zügig - immer im Uhrzeigersinn - vor um ein verkleben des Fräsers zu vermeiden

4. Schaumstoffeinlagen richtig pflegen

So bleibt Ihre Werkzeugeinlage viele Jahre wie neu.

physikalisch vernetzte Polyethylen Schaumstoffe sind weitestgehend unempfindlich gegen Säuren, Basen, Öle und Umwelteinflüsse. Sie saugen kaum Wasser auf und können somit auf vielfältige Weise gereinigt werden.

Tipp 4

1. Entfernen Sie Fett, Öl und sonstige Verschmutzungen mit Bio-Alkohol. Sprühen Sie Ihre Werkzeugeinlage vollflächig ein und lassen Sie den Bio-Alkohol gut einwirken. Entfernen Sie vorsichtig mit einem Tuch starke Verschmutzungen. Vermeiden Sie rubbeln und reiben. Spülen Sie die Schaumstoffeinlage unter fließendem Wasser gründlich ab.


2. Lassen Sie Ihre Schaumstoffeinlage trocknen. Verzichten Sie dabei auf das zuführen von Hitze. Legen Sie Ihre Werkzeugeinlage an eine gut gelüftete Stelle. Binnen 24 Stunden sollte die zugeführte Feuchtigkeit vollständig verdunstet sein.


3. Verwenden Sie einen Heißluftföhn - es geht im Notfall auch mit einem Haarföhn - um Kratzer und kleine Beschädigungen zu entfernen. Stellen Sie den Heißluftföhn auf die größtmögliche Hitze und Luftmenge ein. Fahren Sie nun in einem Abstand von 10-15 cm gleichmäßig über Ihre Schaumstoffeinlage. Machen Sie eine Handbewegung als würden Sie die Werkzeugeinlage lackieren. Sie erkennen, dass die Oberfläche einen samtigen Glanz erhält und feine Kratzer, Abdrücke und Beschädigungen langsam verschwinden.

ABER VORSICHT : Übertreiben Sie es nicht. Schaumstoff schmilzt bei zu viel Hitze. Probieren Sie es daher lieber zuerst auf der Rückseite aus.

  • Martin Ehgartner | Produktmanager bei MA-INDUSTRIE
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